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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 651

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 12. Die Kämpfe der Gegenwart. 651 Rußland auf empfindliche Weise fühlen, daß er ihn nicht für seines Gleichen achte. Napoleon, der zur Befestigung seiner Stellung und zur Befriedigung des Heers nothwendig einen Krieg führen und Krie- gerischen Ruhm erwerben mußte, beschloß deshalb, feine Waffen zuerst gegen Rußland zu wenden. Er wußte die Eifersucht, die längst zwi- schen der größten Landmacht (Rußland) und der größten Seemacht (England) schon bestanden hatte, zu reizen und zu verschärfen, um im Bunde mit England und, wie er hoffte, auch mit Deutschland seinen Kriegszug zu beginnen. Es handelte sich zunächst um die Türkei, welche sichtlich ihrer Auflösung entgegenging, und über deren künftige Theilung sich Rußland und England nicht verständigen konnten. Die Frage hätte noch geraume Zeit unausgemacht bleiben können. Aber jetzt brachte es Napoleon durch eine Reihe wohl angelegter Aufreizungen dahin, daß zwischen Russen und Türken ein Krieg aus- brach, und sogleich eilte die vereinigte französische und englische Flotte in's schwarze Meer (1854 Frühjahr), um „die Türkei gegen Ruß- lands Vergewaltigung zu schützen". Oe streich schien es mit ihnen halten und ebenfalls den Krieg an Rußland erklären zu wollen, und machte auch immerfort sehr drohende Bewegungen gegen den gewal- tigen Nachbar, der sich erst wenige Jahre vorher so hülfreich bei der Ueberwältigung des Aufruhrs in Ungarn erwiesen hatte. Es löste den heiligen Bund der drei östlichen Großmächte und schloß sich den Westmächten an, erklärte sich für die Türken und für die napoleoni- sche Volkssouveränetät. Dazu war aber der edle und christliche Fürst auf Preußens Throne nicht zu bewegen. Mochten sie ihn locken oder bedrohen, mochten die Liberalen aus allen Seiten ein wüthendes Geschrei erheben und die feilen Zeitungen ihn mit Koth und Unflath bewerfen, er blieb fest in seiner alten Freundschaft mit seinem Schwa- ger Nico laus in Rußland, und ob er ihn gleich nicht unterstützen konnte, ohne über sein eignes Volk ein schweres Unglück herbeizuzie- hen, so hinderte er doch durch seine friedliche Beharrlichkeit jede wei- tere Ausbreitung des Krieges und deckte Rußland die Seite. Da konnten denn auch die Flotten nicht viel ausrichten; in der Ostsee gar nichts, und im schwarzen Meere, wo sie ein gewaltiges Landheer nach der Krimm gebracht hatten, lagerten sie ein ganzes Jahr vor einer einzigen Festung. Da erkannte Napoleon bald, daß hier kein groß- ßer Ruhm zu gewinnen sei, und sobald er es nur mit Ehren konnte, sobald endlich eine Hälfte von Sebastopol glücklich erstürmt war, zeigte er sich geneigt zum Frieden. In Rußland war aber inzwischen ein Thronwechsel erfolgt, der auch dort den Friedensgedanken Eingang

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 353

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. 8- 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. 353 führer von den Slaven selber geladen, dann aber auf ihren Herrscher- thron gehoben, also, daß der Waräger Rurik (862) als der Be- gründer des russischen Reiches Novgorod erscheint. Theils durch die Kenntniß des Christenthums, welche sie bereits mitbrachten, theils durch den unablässigen Seeverkehr über das schwarze Meer mit Constantinopel, erwuchs auch unter diesem normannischen Fürstenge- schlecht und ihren slavischen Unterthanen allmälig eine christliche Partei, die sich aber nicht wie die nordischen Normannen an die römische Kirche und den Papst anlehnte, sondern an den Patriarchen von Constanti- nopel. Dort ließ sich 955 die russische Großfürstin Olga taufen und von dort her ward die griechische Prinzessin Anna gesandt, die 980 ihren Gemahl, den Warägerfürften Wladimir, bewog, sich mit seinem ganzen Volk in den Wellen der Dniper taufen zu lassen und in Kiew ein eignes Erzbisthum für die russische Kirche zu gründen. §. 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. Neben den Normannen haben wir noch ein ganz anderes, in der karolingischen Zeit zum ersten Mal auf dem Schauplatz erscheinen- des Volk zu erwähnen, welches ebenfalls sofort in die Kirche des Frankenreichs eindringen zu wollen schien, aber doch noch lange und langer draußen vor der Pforte stehen blieb als der größte Theil der Normannen. Das waren die Ungarn oder Magyaren. Drei große Völkerstamme haben wir bisher schon aus dem Mittlern Asten her- vorgehen sehen: die Kelten, nach ihnen die Germanen, zuletzt die Slaven. Aber noch war der große Menschenbrunnen keineswegs er- schöpft. Schon waren die türkischen Stämme hinter den slavischen hergekommen. Wir sind ihnen schon begegnet in den Seid sch uk k e n, die das syrische Khalisat umstürzten (1075), und in den Avaren, deren gewaltiges Reich Karl der Große zertrümmerte (796). Hinter ihnen, ln Südrußland und der Krim hatte sich ein Chazarenreich gebildet, wo türkische Stämme mit den Resten der alten Germanen, die dort ehemals ihre Wohnsitze hatten, sich vermischten. Auch den Bulgaren, die auf den Trümmern des Avarenreichs ihre Herr- schaft weiter auszubreiten suchten, und die aus Slaven und Hunnen sich gemischt hatten, scheinen türkische Bestandtheile beigemischt zu sein. Nun aber tritt uns ein ganz neues Geschlecht entgegen: das ugrische. Ob die Hunnen schon ein Zweig dieses ugrischen Völ- kerstammes waren, laffen wir dahingestellt. Zu diesem ugrischen Ge- schlecht gehören von den jetzt noch näher bekannten Stämmen die Finnen, Lappen, Esthen, Lieven, gehörten auch die Ungarn. Früher saßen sie an der westlichen Seite des Uralgebirges an der Kama. Von dort zogen sie etwa um 884 südwärts, weil sie von einem an- v. Rohden, Leitfaden. 25

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 355

1859 - Lübeck : Rohden
Xxx. §. 16. Eintritt der Mähren, Böhmen u. Polen in die christliche Kirche. 355 feiern. Sie durften Kirchen bauen und Geistliche zu sich kommen lassen. Da ward denn auch allmälig eine andere Stimmung gegen das Christenthum unter den Magyaren herrschend. Viele, besonders Frauen, kamen herzu und begehrten die Tauft. Schon wurden die bischöflichen Sprengel abgegrenzt und über große Erfolge an den Papst berichtet. Allein lange Zeit war auch unter den getauften Magyaren doch noch nichts Anderes zu finden als eine trübe Mischung von Heidenthum und Christenthum. Selbst bei Geysa und seinem Weibe war es nicht anders. Erst als dessen Sohn Stephanus (später der Heilige ge- nannt) 997 zur Regierung kam, wurde mit etwas größerm Nachdruck an der Ausrottung des heidnischen Wesens gearbeitet. Aber sogleich stellte sich nun eine mächtige heidnische Partei feindlich dem christlichen Fürsten entgegen. Erst nach vielen Kämpfen konnte er den Sieg des Christenthums als gesichert ansehen und es durch seine Eroberungen weiter nach Siebenbürgen und der Walachei verbreiten. Auch jetzt noch gab sich die heidnische Partei nicht verloren. Noch mehrmals, auch noch nach Stephan's Tode versuchte sie Empörungen anzuzet- teln, oder benutzte die politischen Gährungsstoffe, um neue Unruhen hervorzurufen, und mehrmals gelang es ihr wirklich, den heidnischen Cultus wieder herzustellen. Natürlich konnten solche Erfolge nur vor- übergehend sein und gegen das Ende des 11. Jahrhunderts war auch im Magyarenvolk jeder offenbare Widerstand gegen das Christenthum beseitigt. Wir aber müssen voll Bewunderung die Fülle göttlicher Barmherzigkeit preisen, daß Er dies wilde, widerspenstige Volk aus der Tieft der heidnischen Finsterniß Asiens heraus in die Mitte der christlichen Kirche hinein versetzt hat. Wären sie in ihrer Heimath geblieben, so würden die Ungarn auch jetzt wohl noch nichts An- deres sein, als wofür sie damals bei ihrem ersten Erscheinen von den Deutschen gehalten wurden: zweibeinige Teufel. §. 16. Eintritt der Mähren, Böhmen und Polen in die christliche Kirche. Auf ganz andere Weise, nämlich durch freiwilligen Uebertritt und durch die weise Leitung einer volksthümlichen Mission kam während des Zerfalls des karolingischen Reiches noch ein anderes, damals sehr mächtiges Heidenreich zur Annahme des Christenthums und zur Un- terwerfung unter die päpstliche Gewalt, nämlich das mährische Reich. Das reichte zur Zeit seiner größten Ausdehnung von den Grenzen Bayerns nördlich der Donau durch das jetzige Böhmen, Mähren, Schlesien, nordwestliche Ungarn und Galizien hindurch bis tief in das jetzige Polen hinein (etwa an das linke Ufer des Bug) und stand von 845 bis 870 unter der Herrschaft des Rastislav, hernach unter seinem noch gewaltigern Neffen Svatopluk oder Zwentibold. Nach dessen Tode 894 ist das mährische Reich schnell Wieder verschwunden. Svatopluk hatte cs unter seine Söhne ver- 23*

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 415

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §, 10. Ausbreitung der Papstherrschast über Griechenland rc. 415 kischer Kaiser (Balduin von Flandern) ward in Constantinopel eingesetzt; alle übrigen Landestheile wurden an die Venetianer oder an kleinere fränkische Fürsten ausgethan. Aber weder der Kaiser von Constantinopel, noch die Herzoge von Athen, Naros, Morea und wie sie weiter hießen, konnten Wurzel fassen in dem fremden Lande. Mit wüthendem Haß wurden sie von den Griechen, absonderlich von den Priestern und Mönchen bedroht, die sich durchaus und durchaus nicht der Herrschaft des Papstes unterwerfen wollten. Wenn also die Griechen diese Strafen durch ihre schmähliche Behandlung der früheren Kreuzfahrer auch vollkommen und reichlich verdient hatten, so war doch vorauszusehen, daß das fränkische Regiment unter ihnen keinen Bestand haben würde. Es dauerte auch keine sechzig Jahre. Von 1261 an nahmen schon wieder eingeborene griechische Kaiser den Thron in der Hauptstadt des elenden Reiches ein. Dauernder und erfolgreicher waren die Unternehmungen anderer Kreuzfahrer, welche um dieselbe Zeit im nordöstlichen Europa die Hei- den mit siegreichem Schwert der päpstlichen Herrschaft unterwarfen. Es waren die Bewohner des eigentlichen Preußen und der jetzt russi- schen Ostseeprovinzen, denen damals nicht bloß das Christenthum, son- dern deutsche Sitte, deutsche Sprache, deutsches Blut zugeführt wurde, die in den großen Verband des germanischen Lebenskreises hineingezo- zogen und zu einem weit vorgeschobenen Vorposten des deutschen Volks gegen die von Osten hereindringenden slavischen Völker gemacht wur- den. Zwar sind die heidnischen Bewohner jener Küstenländer vom finnischen Meerbusen bis zur Weichsel nicht ohne Weiteres als Sla- ven zu bezeichnen. Sie gehörten vielmehr vom Süden her bis zum Meerbusen von Riga einem besondern, mit den übrigen Slaven nur lose zusammenhängenden lettischen Stamm an. der sich viel näher an die germanischen Völker anschloß. Vom rigischen bis zum finnischen Meerbusen aber und darüber hinaus wohnten finnische Stämme, näm- lich Esthen und Lieven. Nun waren zuerst durch den Handelsverkehr die Lieven an der Düna den bremer Kaufleuten und durch sie dem bre- mischen Erzbischof bekannt geworden. Dieser schickte sofort einen Mis- sionar, den ehrwürdigen Klosterbruder Meinhard, nach Lievland, 1l86, der auch mit großem Eifer unter den Heiden zu wirken begann, zu Ukeskola an der Düna eine Kirche baute, hier und da etliche Schaa- ren zur Taufe bewog, aber doch am Ende starb (1196), ohne etwas Be- deutendes ausgerichtet und Festes begründet zu haben. Sein Nachfol- ger Berthold, heftigern und kriegerischen Sinnes, hatte nicht sobald die Wildheit und Widerspenstigkeit der Heiden in der Nähe gesehen, als er auch schon mit einein Kreuzheer herbeikam, um das unbändige Volk mit Gewalt zu bekehren. Liber wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen. Berthold selbst fiel in der Schlacht (1198). Der aus Bremen neugesandte Bischof Albrecht verschanzte sich mit seinen deutschen Begleitern in der Stadt Riga und schuf sich

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 416

1859 - Lübeck : Rohden
416 Xxi. §. 11. Kreuzzug wider die Ketzer. eine neue stets bereite Streitmacht wider die Heiden, nämlich einen Ritterorden, der sich seine Burgen mitten im heidnischen Land baute und in unermüdlicher Fehde und langsamem, oft unterbrochenem Fort- schritt allmälig das ganze lievische Volk zur Taufe und zur Unterwer- fung unter den Papst und den Bischof zwang. Die Stiftung dieses Ordens der Schwertbrüder erfolgte 1202 nach dem Rath und der nähern Anweisung des Innocenz. Doch hat Innocenz keines- wegs die Waffen für genügend gehalten zum Bekehrungswerk. Alles Ernstes hat er darauf gedrungen, daß Priester, Geistliche, Mönche in's Land kämen, nach allen Gegenden sich verbreiteten und das unwissende Volk mit aller Geduld und Eifer unterrichteten. Das ist auch geschehen, obgleich keineswegs in dem Maße, wie der Papst es wünschen mochte. Zunächst vollbrachten überall die Waffen ihr blutiges Werk. Nachdem Lievland unterworfen war, kam die Reihe an Esthland, dann an Kur- land und Semgallen und zuletzt an Preußen. Nur das heidnische Litthauen blieb noch unbekehrt dazwischen. In Preußen hatte schon 1207 der polnische Abt Gottfried das Evangelium zu verbreiten gesucht. Doch blieb der Erfolg nur gering. Da berief Innocenz den pommerschen Mönch Christian zum Missionar und Bischof für Preußen, ließ ihn selbst nach Rom kommen und gab ihm Instructionen und Briefe an alle geistlichen und weltlichen Fürsten, mit denen sein Beruf ihn in Verbindung bringen konnte; und Christian's Pretigt hatte zu Anfang einen sehr erfreulichen Fortgang. Schon war ein Bischofsitz in Culm gegründet und mehrere preußische Fürsten zur Taufe bewogen. Allein bald brach die ganze heidnische Wildheit in einem rasenden Aufstande los, und alles Gewonnene wurde in einem Augen- blick vernichtet. Man versuchte es mit Kreuzzügen aus Deutschland und Polen. Aber so wie die Kreuzheere den Rücken wieder gewendet hatten, war auch das Heidenthum wieder auf dem Plan. Da rief Christian den Orden der Deutschherren in's Land, und seit 1227 begann nun der tapfere Landmeister Hermann von Valk mit sei- nen Rittern (seit 1237 mit dem Orden der Schwertbrüder vereinigt) das mühselige, bisweilen scheinbar wieder ganz vernichtete, aber in sei- nen letzten Erfolgen reichgesegnete Werk, die schöne preußische Provinz dem deutschen Volke und der christlichen Kirche als ein unveräußerliches Eigenthum zu gewinnen. §. 11. Kreuzzug wider die Ketzer. Die Macht des Papstes, die irdische Herrlichkeit der Kirche stand jetzt in ihrem höchsten Glanze. Aber da diese Herrlichkeit nicht aus dem Geist geboren, sondern zum weit überwiegenden Theile aus dem Fleische stammte, der Ehrgeiz, Herrschsucht, Willkür, Hochmuth, Selbst- sucht in ihren verschiedensten Verzweigungen an dem Aufbau dieser irdischen Theokratie mitgebaut hatten und in immer steigendem Maße sich daran berheiligten, so konnte es nicht fehlen, daß aus der Tiefe des christlichen Bewußtseins, aus dem unvertilgbaren Bedürfniß des

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 573

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 4. Neue Staatenblldung im Osten. 573 Gottlosigkeit in Wort und That. Bei der ungeheuren geistigen und sittlichen Uebermacht, welche dies Sodom und Gomorrha über sämmt- liche Nachbarstaaten, insonderheit die katholischen erlangt hatte, wur- den sie sammt und sonders mit in den schwarzen Schlund der Revo- lution hinabgestürzt. Es würde das Gebäude der christlichen Staaten gänzlich zusammengebrochen sein, wenn nicht Gott der Herr eben jetzt (nach 1700) einen neuen Staat auf dem europäischen Feftlande hätte hervortreten lassen, der dem antifranzösischen Wesen eine Stütze und breitere Grundlage geliefert hätte. Man sprach damals so viel vom europäischen Gleichgewicht und Wilhelm von Oranien hotte es sich zur besondern Aufgabe gemacht, das Gleichgewicht der verschiedenen Staaten gegen einander abzuwägen und festzustellen. Aber er wußte nichts und vermochte auch nichts. Gott der Herr aber stellte dem ungeheuren Uebergewicht des Westens im rechten Augenblick das ge- waltige Gegengewicht des russischen Reichs im Osten gegenüber, welches, aller europäischen Geschichte, Cultur, Verfassung, allen Käm- pfen der beiden Confessionen fern und fremd geblieben, sich jetzt plötz- lich als ein niederdrückendes Bleigewicht in die andere Seite der euro- päischen Wagschale wirst, und durch seinen vorwiegend asiatischen Cha- rakter, durch seine riesige Größe, seine zusammengeballte Massenhaftig- keit, in unerschütterlicher Zähigkeit all dem wilden Wesen westländischer Veränderlichkeit und französischer Beweglichkeit Widerstand geleistet und dem Osten Europa's lange Zeit einen Charakter von Ruhe, Ord- nung, Stetigkeit gegeben hat, der merkwürdig mit der treiberischen Un- ruhe des Westens in Widerspruch steht. Der Mann, welcher diese Aufgabe seines Volkes und Reiches zuerst vorahnend erkannte und ihre Erfüllung anbahnte, Zar Peter, ist mit Recht der Große genannt. Indem er sich der Ostsee bemächtigte, Petersburg baute, die deutschen Stämme an den baltischen Ufern unterwarf und seinem Staate ein- verleibte, machte er sich zuerst das Eingreifen in die europäische Politik und die innere Entwicklung der westlichen Staaten möglich. Eine der ersten Aufgaben des neugegründeten russischen Staates war, das Po- lenreich zu verschlingen, welches, eine slavische Nachbildung des d eutschen Reichs, viel früher, tiefer und rettungsloser versunken ist als unser Vaterland, und keiner Wiedergeburt fähig ist wie unser Volk. In dem weiten Bauche des kolossalen Rußland ist es verschwun- den und fast vergessen, die revolutionären Flammen, die es anzuschüren drohte, um im Osten Europa's den gleichen Brand wie im Westen hervorzurufen, sind erstickt, und die Ruhe des Ostens ist wenig ge- stört. Denn nicht zum Angriff war das russische Reich gemacht, son-

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 340

1859 - Lübeck : Rohden
340 Xix. §. 9. Karl der Große und die Bayern und Avaren. sich stets das Bedürfniß findet, in die Tiefe zu gehen, Forschen, Sinnen, Durchdenken, Ergründen, Ergrübeln seine Lust ist, so bleibt der Slave gern auf der Oberfläche, bei der äußern Erscheinung der Dinge stehen und freut sich des leicht vergänglichen Reizes und Genusses. Daß ein solches Volk weder unter sich zusammenhielt noch auch dem Chri- stenthum sehr hold war, läßt sich leicht denken. Es war in eine Unzahl einzelner Stämme zersplittert, die entweder unter geborenen Erbfürsten oder unter erwählten Königen in zuchtloser Freiheit und allgemeiner Gleichheit, oder unter der rohen Gewaltherrschaft eines Einzelnen stan- den. Zu einem wohlgegliederten, auf bestimmt abgemessenen Rechten jedes Einzelnen auferbauten Staatswesen konnten es diese zum Theil kindlich liebenswürdigen aber zuchtlosen Völker nie bringen. Unmit- telbar an der Grenze der germanischen Völkerschaften wohnten die Milzen, Obotriten, Sorben, Wenden, Liutizen u. s. w- Sie hatten unter einander reichlich so viel Fehde, wie mit den deutschen Grenz- nachbaren, aber darin waren sie alle einig, daß sie die sittlichen An- forderungen des Christenthums möglichst fern von sich hielten. Daher ist es geschehen, daß fast alle übrigen Völker Europa's sich eher zur christlichen Kirche bekehrt haben als die slavischen Völkerschaften an der Südküste der Ostsee (nämlich die Wenden etwa um 1050, die Obotriten und Milzen und Pommern um 1120 —1150, die Rügen 1168, die Lieven um 1220, die Preußen etwa um 1280 und die Lit- thauer sogar erst 1386, etwa ein Jahrhundert vor Luther's Geburt). 8. 9. Karl der Große und die Bayern und Avaren. Nicht bloß nach dem Nord osten, sondern auch weiter südlich über die bayerischen Grenzen hinaus nach Osten hin erweiterte der große Frankenherrscher seines weitläuftigen Reiches Grenzen und pflanzte die christliche Kirche auch unter die dort wohnenden slavischen Völker, die unter der Herrschaft der Avaren standen. Das waren die Slaven in Steyermark, Kärnthen und Krain, die seit dem Ein- dringen des fremden (tatarischen) Avarenstammes (seit 370), deren Chakan als ihren Oberherrn anerkannten. Das Avarenreich aber war zur Zeit Karl's des Großen bereits sehr geschwächt und im Verfall. Von Osten und Südoften her drängten die wilden Bulga- ren und trachteten ebenso wie die unterworfenen Slavenstämme dar- nach, das Joch des asiatischen Eroberers abzuschülteln. Gleichwohl wagten die Avaren es noch, auf den Ruf ihres Bundesgenossen, des Herzogs Thassilo von Bayern, in das fränkische Gebiet einzubre- chen und dadurch die Heere des gewaltigen Germanenfürsten über sich herbeizuziehen. Von 791 biö 799 dauerten die Feldzüge der Franken gegen die Avaren. An der Donau entlang, biö nach den Mündungen der Drave und Save, ja sogar bis zur Theiß hin drangen in unwi- derstehlichem Siegeslauf Karl's Heldenschaaren. Biö in den ge-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 356

1859 - Lübeck : Rohden
356 Xix. §. 16. Eintritt ver Mähren, Böhmen u. Polen in die christliche Kirche. theilt, und die Söyne vermochten über ihren inneren Streitigkeiten nicht, den auswärtigen Feinden zu widerstehen. Die Magyaren theilten sich in die besten Stücke der Beute, kleinere Stücke fielen an die Deutschen in der Ostmark (Oestreich) und an die Slavenstaaten hinter Oder und Weichsel. — Böhmen hatte schon früher eine etwas unabhän- gigere Stellung beansprucht und sich zu allererst an das fränkische Königshaus und die deutsche Geistlichkeit anzuschließen versucht, näm- lich schon seit 844. Damals erschien zu Regensburg am Hose Lud- wig's des Deutschen (Ludwig's des Frommen Sohnes, 840 bis 876), der die Länder diesseits des Rheins ererbt hatte, eine Anzahl der vornehmsten böhmischen Grundbesitzer, begehrten und empfingen die Taufe. Die innige Verbindung, in welche Böhmen dadurch mit den Deutschen gerieth, die ihre Misstonsversuche auch schon nach anderen Punkten seines Reichs ausgedehnt hatten, mißfiel dem stolzen Mährensürsten Rastiölav. Mit dem Schwert war es ihm in lang- jähriger Fehde gelungen, die Ansprüche Ludwig's des Deutschen auf eine oberherrliche Stellung über das mährische Reich zurückzuweisen. Aber noch gefährlicher als die deutschen Heere wurde ihm, das fühlte er wohl, der stillere und durchgreifendere Einfluß der deutschen Geistlichkeit. Deshab wandte er sich an den griechischen Hof (862) und bat sich daselbst christliche Lehrer aus, die der slavischen Sprache kundig wären. Diese wurden ihm gesandt in der Person des Me- thodius und seines Bruders. Mit großer Thätigkeit und Geschick- lichkeit begannen sie sogleich, von zahlreichen Schülern begleitet und unterstützt, dem Gottesdienst, der bisher in der herrschenden römischen Form und in der lateinischen Sprache gehalten war, eine ächt sla- vische Gestalt und Färbung zu geben, eine slavische Bibelübersetzung zu verbreiten, slavische Kirchenbücher einzuführen und in allen Landcs- theilen slavische Predigten halten zu lassen. Natürlich wandte sich das Volk lieber zu diesem nationalen Gottesdienst als zu den unver- standenen lateinischen Liturgieen. Die deutsche Geistlichkeit, die sich dadurch ihres Einflusses beraubt sah, wandte sich deshalb klagend an den Papst, und der Papst ließ den Methodius zu einer Bespre- chung nach Rom kommen. Mit großer Klugheit und Umsicht wurde dort die Sache geordnet. Für Mähren wurde ein eignes Bisthum (später Erzbisthum mit mehreren Bisthümern) errichtet und Metho- dius selbst zum ersten Bischof geweiht. Sein Verhältniß zu den deutschen benachbarten Bischöfen und zum römischen Hofe wurde fest und klar bestimmt. Der Gebrauch der slavischen Sprache beim Gottesdienst wurde zwar auch ferner gestattet, aber doch Maßregeln

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 358

1859 - Lübeck : Rohden
358 Xix. §. 17. Papst Nicolaus I. und die Kirchenspaltung. dem Gott der Christen, und durch seinen Sohn, Boleslav den Mil- den. ward die Gründung der böhmischen Kirche vollendet. Sie er- starkte bald so sehr, daß von ihr aus Missionsversuche in der Nähe und Ferne unternommen wurden, unter den benachbarten Magyaren und unter den heidnischen Preußen an der Ostsee. Der berühmte Bischof Adalbert von Prag stand selber an der Spitze. Doch hatten diese Versuche keinen nennenswerthen Erfolg. Dagegen ward von Böhmen aus das Christenthum nach Polen hinübergepflanzt, freilich nicht sowohl durch Missionare als durch eine politische Verbindung. Der Polen- herzog Miecislav verlangte die böhmische Prinzessin Dambrowka zur Ehe. Aber die christliche Prinzessin wollte nicht anders einwilligen, als wenn ihr Gemahl zum Christenthum überträte. Er that es und alles Volk mußte ihm folgen (966). Der alte heidnische Cultus wurde mit Gewalt unterdrückt, die Polen zur Annahme christlicher Gebräuche gezwungen, und jede heidnische Widersetzlichkeit strenge geahndet. Auch in Polen ward ein römisches Erzbisthum gegründet mit mehreren Bis- thümern, und somit auch diese wichtige Kirchenprovinz dem großen Kirchensystem des Abendlandes eingeordnet. Im Ganzen mögen wir also sagen, daß mit dem Anbeginn des zweiten Jahrtausend nach Christo die Christianisirung des nördlichen und östlichen Europa vollendet war. Denn die damals noch übrigbleibenden heidnischen Länder, nämlich die Ostseeprovinzen Pommern, Preußen, Liefland, Litlhauen, Esthland, Kurland, dazu Finnland und selbst noch ein Theil von Holstein, von Mecklenburg und der brandenburgischen und schlesischen Landen wa- ren so sehr von christlichen Ländern und Fürsten umgrenzt und einge- schlvssen, daß auch sie nothwendig in der Kürze dem allgemeinen Zuge folgen und in die christliche Kirche eintreten mußten. §. 17. Papst Nicolaus I. und die Kirchenspaltung. Während sich die römische Kirche und somit das Gebiet der päpstlichen Herrschaft nach allen Seiten ausbreitete, saßen freilich auf dem päpstlichen Stuhl keine solche Männer, die in Wahrheit als Oberhirten der ganzen lateinischen Christenheit sich erwiesen. In die Streitigkeiten der römischen Großen und der italienischen Fürsten ver- flochten, ohne persönliche Kraft und Würde, ließen sie es ruhig ge- schehen, daß Geistliche und Mönche in der Ferne wie in der Nähe des päpstlichen Hofes verwilderten, in Unwissenheit und Rohheit da- hinlebten, abergläubischen Mißbrauch des Heiligen einführten und be- förderten, und ihre Sprengel auf unverantwortliche Weise verwahr- losten. Inzwischen griffen die Herrscher in allen Theilen des aufge- lösten Frankenreiches zu, rissen das Kirchengut an sich, besetzten die geistlichen Stellen nach ihrem Belieben, größtentheilö mit unwürdigen Leuten, vergewaltigten die Bischöfe, schnitten ihnen die Verbindung mit den Päpsten ab und brachten die Angelegenheiten deö gesammten

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 376

1859 - Lübeck : Rohden
376 Xx. §. 7. Der erste Glanz des deutschen Katserthums. zum Papst machen wollten, da strafte er sie hart und eroberte Rom zum zweiten und dritten Male, zwang sie zur Unterwerfung und schickte den Benedict in die Verbannung nach Hamburg. Es war offenbar, die Kirche hatte nicht bloß einen Schirmherrn, sondern einen Oberherrn bekommen. 8. 7. Der erste Glanz des deutschen Kaiserthums. Schon lange ehe ihm die Kaiserkrone auf's Haupt gedrückt war, hatten Otto's Bewunderer ihn als Kaiser begrüßt und geehrt. Schon seinem Vater Heinrich war nach seinem großen Siege über die Un- garn solche Ehre widerfahren, wie vielmehr dem großem Sohne, der schon lange die vollständige kaiserliche Gewalt geübt, auch da er nur noch den Titel eines deutschen Königs trug. Jetzt aber, mit der kaiserlichen Krone geschmückt, erschien er wirklich als der Mittelpunkt der ganzen abendländischen Christenheit. Frankreich, wo die letzten absterbenden Sprößlinge der Karolinger sich nur noch durch Otto's großmüthigen Beistand neben dem aufstrebenden Herzogsgeschlecht der Capetingerodo, Robert und Hugo behaupteten, war sammt dem burgundischen Reiche eigentlich nur eine Provinz des deutschen, oder wie es damals noch hieß, des ostfränkischen Reichs. Der erste Dänen- könig, der sich taufen ließ, erklärte sich selbst für einen Vasallen des Kaisers, und die neueingesetzten schleswigschen und dänischen Bischöfe wurden vorerst unter den deutschen Erzbischof von Hamburg und Bremen gestellt. Zwar England hielt sich noch fern. Aber in den skandinavischen Reichen bildete sich eben damals eine immer mehr erstarkende christliche Partei, welche in dem Kaiser ihren natürlichen Beschützer und Fürsprecher sah. Fern aus dem russischen Reich der Waräger kamen von Rurik's Geschlecht Boten an den deutschen Kai- ser und baten um christliche Unterweisung, und die ersten Regungen des Chriftenthums am russischen Hofe waren durch deutsche vom Kai- ser gesandte Missionare hervorgerufen oder gepflegt (wiewohl später diese Verbindung Rußlands mit dem Abendlande wieder zerrissen wurde). Die alten Feinde Otto's und Plagegeister der Christenheit, die Ma- gyaren, waren seit 935 von Otto und seinem Bruder Heinrich ge- nöthigt worden, nicht bloß sich ruhigen und friedlichen Beschäftigungen in ihrem schönen Ungarlande hinzugeben, sondern auch christliche Pre- diger unter sich zu dulden. Böhmen und Polen hatten das Christenthum angenommen (S. 358) und sich unter die Oberhoheit des deutschen Kaisers gestellt. In Prag und Posen waren Biöthümer errichtet, eben so in den eroberten Wendenlanden zu Brandenburg und Havelberg,
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